Samstag, 8. März 2008

Artikel von Russland Aktuell 7. März 2008

Hier die Geschichte über eine ungewöhnliche Maßnahme der Kritikäußerung an der Wahl des russischen Präsidenten. Sehr kreativ, aber vielleicht ein wenig zu provokant für Russland?

Bio-Fuck, Sex-Orgie erschüttert Moskauer Universität

Moskau. Provokante Kunst, Politklamauk oder geschmacklose Orgie? Eine Gruppensex-Aktion im Biologischen Museum Moskaus zum „Schutz der Bären“ (russ. Medwed) soll nun ein Nachspiel für die Teilnehmer haben.

Eingeladen zu dem bizarren Schauspiel hatte die Performance-Gruppe „Woina“ („Krieg“) u.a. den russischen Fernsehjournalisten Alexej Pluzer-Sarno. Nach eigenen Angaben wusste er allerdings nicht, was ihn erwartet, als er ins Biologische Museum ging.

„Von der Veranstaltung war mir nur bekannt, dass sie etwas mit dem Tierschutz zu tun haben soll und im Biologischen Museum stattfindet. Ich wusste, dass die ganze Künstler-Gruppe um Anton ein bisschen verrückt ist. Aber ich ahnte nicht den Alptraum voraus, der mich erwartete“, schrieb Pluzer-Sarno später in seinem Live-Journal, in dem er auch die skandalösen Fotos der Sex-Orgie veröffentlichte.

Sex für Nachkommenschaft der Bären?

In einem der Ausstellungssäle begannen sich mehrere Paare plötzlich zu entkleiden und zu kopulieren. Dabei entfalteten sie ein Plakat mit der Aufschrift: „Fick für den Nachkommen des kleinen Bären“.

Obwohl die Teilnehmer der grotesken Aktion dieselbige als Art des Tierschutzes darstellten, kann ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden. Die Sex-Orgie fand nämlich am 29. Februar statt, wenige Tage vor den Präsidentschaftswahlen, die der Kremlkandidat Dmitri Medwedew gewann.

Anspielung auf künftigen Präsidenten Medwedew?

Die Anspielung Medwed auf Medwedew ist daher unübersehbar. Hinzu kommt, dass der künftige russische Präsident im Internet zahlreiche Witze aufgrund seiner geringen Körpergröße (offiziell 1,62 Meter) über sich ergehen lassen muss. Über das „kleine Bärchen“ wird ebenso gelästert, wie über den Sieg der Nanotechnologie im Kreml.

Für die Teilnehmer der Aktion könnte das Schauspiel ein böses Nachspiel haben. Angeblich sollen einige Studenten der Lomonossow-Universität dabei gewesen sein. Ihnen droht die Exmatrikulation. Ob es soweit kommt, oder ob die Uni-Leitung es bei einem schweren Verweis belässt, entscheidet sich bei einem Wissenschaftsrat.

Link: http://www.moskau.ru/moskau/szene/bio_fuck_sex_orgie_erschuettert_moskauer_universitaet_148.html,( zuletzt besucht am 8. März 2008)
Hier die Bilder : http://plucer.livejournal.com/55710.html (zuletzt besucht am 9. März 2008)

1 Kommentar:

TT hat gesagt…

Also der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät der MGU (da studieren die Leute scheinbar) ist laut NewsRu.com gewillt, die Studenten rauszuwerfen. Begründung: Sie hätten gegen Art.4, Abs.12 der Ordnung der MGU verstoßen, indem sie "die moralischen und sittlichen gesellschaftlichen Normen" verletzten. Mit solchen Formulierungen kann man in Russland viele Dinge verbieten oder sanktionieren. Ich frage mich aber: Was hat die Uni damit zu tun, was die Studenten in ihrer Freizeit machen?