Montag, 31. März 2008
Samstag, 29. März 2008
BARBARA MORGENSTERN
Mittwoch, 26. März 2008
NIKA-Verleihung
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Also als Erstes war da die Nika-Verleihung Ende März, für die uns die MosGU - also unsere Universität kostenlose Karten anbot. Welch ein Luxus. Schließlich handelt es sich hier lt. Wikepedia um den "wichtigsten russischen Filmpreis" (http://de.wikipedia.org/wiki/Nika)
So war dann auch die High Society Moskaus anwesend. Nur kannte ich niemanden davon. Aber die Fotografen und Kameramänner zeigten einem, wer wichtig war. Wir nicht und das spürten wir auch, als sich endlich die Saal-Türen auch für uns öffneten. Auf unseren kostenlosen Tickets stand so etwas wie "Service"(Personal), dh. wir durften erst hinein, als alle Vips und Nicht-Vips schon saßen. Nur waren dann leider kaum Plätze mehr frei. Doch irgendwann ganz oben und weit weg fanden wir noch einen freien Stuhl...zumindest vor der Pause. Dann nahmen wir auf der Treppe Platz. Was tut man nicht alles, um ein paar Filmstars zu sehen. Bevor es losging, trafen wir durch Zufall noch eine Deutsche in den marmornen Fluren des alten Militärtheaters. Das sie nicht ganz so unbekannt war, wie wir dachten, merkten wir bei der Filmpreisverleihung. Sie erhielt sogar einen Nika für die Kostüme des Filmes "Mongol", der überhaupt fast alle Preise abräumte. Zwei unserer Mädels nuzten den Kontakt, um sich später in den VIP-Bereichen schmuggeln zu lassen, wo es Häppchen und natürlich Champagner gab. Aber zurück zur Verleihung. Mein Highlight des Abends waren nicht kulinarischer Art, sondern politischer. Ich sah Gorbatschow ...real...auf der Bühne, ganz klein und alt. Das war eine Überraschung. Er musste einen Filmpreis übergeben und sagte auch ein paar Worte. Ein eigenartiges, aber auch bewegendes Erlebnis....
Montag, 24. März 2008
SACHEN ZUM LACHEN
MEDIENRUMMEL
So sind nun Carolin, Friederike und Tobias die inoffiziellen aber öffentlichen Studiengangssprecher.
Und ich? Habe mich zur Zeit des Interviews mal wieder woanders herumgetrieben.
Wenn ihr Lust zum Lesen habt, dann folgt diesem Link (zuletzt besucht am 24.3.2008): http://www.moskau.ru/moskau/deutsche_oesterreicher_schweizer/deutsche_studenten_als_versuchskaninchen_in_moskau_150.html
Falls es diesen Artikel irgendwann nicht mehr geben sollte, dann kann ich ihn gern vie Email zusenden.
Donnerstag, 20. März 2008
Natascha in Moskau
Es gibt in Russland sehr viele Statuen mit blankpolierten Körperteilen für lustige Aberglauben.
Sonntag, 9. März 2008
Masleniza in Moskau
Was ist die Masleniza?
Quelle: http://www.aktuell.ru/russland/special/masleniza_karneval/was_ist_die_masleniza_1.html
In alten Zeiten verlief die Masleniza nach einem strengen Reglement. Am ersten Tag der „Butterwoche“ wurden traditionell auch die Armen mitversorgt. Der erste Pfannkuchen sollte stets an die Bettler gehen. Die Masleniza-Strohpuppe wurde auf einem Hügel in der Stadt so aufgestellt, dass sie nicht sehen konnte, aus welcher Richtung der Frühling kommen würde. Am zweiten Tag der Masleniza gehörte die Welt ganz den unverheirateten Männern. Sie zogen durch die Gegend, konnten mit allen Frauen flirten und sich ihre zukünftige Braut suchen.
Wesentlich ernster sollte es am Mittwoch zugehen. Am dritten Tag der Butterwoche besuchten verheiratete Männer, die es mit den russischen Gebräuchen ernst nahmen, ihre Schwiegermütter, um sich von ihnen mit Pfannkuchen bewirten zu lassen. Am Donnerstag feierten alle zusammen das bevorstehende Winterende. Auf Volksfesten prügelte man sich zum Spaß die Seele rein. Einen Tag später erwiderten die Schwiegermütter den Besuch vom Mittwoch und ließen sich selbst Pfannkuchen auftischen.
Am vorletzten Masleniza-Tag mussten junge Frauen ihre gesamte Verwandschaft verköstigen. Die überzeugte sich bei der Gelegenheit davon, ob die Braut auch eine gute Hausfrau werden würde. Am Sonntag schließlich wurde der Winter endgültig aus Russland fortgejagt und die Masleniza-Strohpuppe verbrannt. Ein letztes Mal vor Ostern durften die Russen sich einen Wodka genehmigen. Abends besuchte man Freunde und Bekannte und bat sich gegenseitig um Verzeihung. Die Fastenzeit sollte schließlich mit reinem Herzen beginnen.
Leider habe ich gerade diese Strohpuppe gesucht bei unserem Masleniza-Ausflug in den Kolomenskoje Park. Und auch die ganzen traditionellen Spiele wie Baumstammklettern oder Sandsackschlagen…. Aber leider scheinen die jungen Leute heute wohl eher an den Schaschliki und dem Honigwein interessiert zu sein. Und Magiershows auf der Bühne ersetzen das Strohpuppenbrandritual. Schade eigentlich.
Samstag, 8. März 2008
Artikel von Russland Aktuell 7. März 2008
Moskau. Provokante Kunst, Politklamauk oder geschmacklose Orgie? Eine Gruppensex-Aktion im Biologischen Museum Moskaus zum „Schutz der Bären“ (russ. Medwed) soll nun ein Nachspiel für die Teilnehmer haben.
„Von der Veranstaltung war mir nur bekannt, dass sie etwas mit dem Tierschutz zu tun haben soll und im Biologischen Museum stattfindet. Ich wusste, dass die ganze Künstler-Gruppe um Anton ein bisschen verrückt ist. Aber ich ahnte nicht den Alptraum voraus, der mich erwartete“, schrieb Pluzer-Sarno später in seinem Live-Journal, in dem er auch die skandalösen Fotos der Sex-Orgie veröffentlichte.
In einem der Ausstellungssäle begannen sich mehrere Paare plötzlich zu entkleiden und zu kopulieren. Dabei entfalteten sie ein Plakat mit der Aufschrift: „Fick für den Nachkommen des kleinen Bären“.
Obwohl die Teilnehmer der grotesken Aktion dieselbige als Art des Tierschutzes darstellten, kann ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden. Die Sex-Orgie fand nämlich am 29. Februar statt, wenige Tage vor den Präsidentschaftswahlen, die der Kremlkandidat Dmitri Medwedew gewann.
Die Anspielung Medwed auf Medwedew ist daher unübersehbar. Hinzu kommt, dass der künftige russische Präsident im Internet zahlreiche Witze aufgrund seiner geringen Körpergröße (offiziell 1,62 Meter) über sich ergehen lassen muss. Über das „kleine Bärchen“ wird ebenso gelästert, wie über den Sieg der Nanotechnologie im Kreml.
Für die Teilnehmer der Aktion könnte das Schauspiel ein böses Nachspiel haben. Angeblich sollen einige Studenten der Lomonossow-Universität dabei gewesen sein. Ihnen droht die Exmatrikulation. Ob es soweit kommt, oder ob die Uni-Leitung es bei einem schweren Verweis belässt, entscheidet sich bei einem Wissenschaftsrat.
Hier die Bilder : http://plucer.livejournal.com/55710.html (zuletzt besucht am 9. März 2008)
Das russische Ausnahme-Postamt
„Interkulturelle Kompetenz“ scheint sehr wichtig zu sein in Zeiten der Globalisierung und mittlerweile gehört sie als „Stärke“ bereits in jedes Bewerbungsschreiben. Doch was bedeutet eigentlich diese „Interkulturelle Kompetenz“ - speziell in Bezug zu Russland?
Bedeutet sie, dass man lernt, 100 Gramm Wodka auf Ex zu trinken, bei -30 Grad Eis zu essen oder als Frau in Absatzschuhen zu laufen. Oder dass man zumindest anfängt, die Frauen, welche sich mühelos mit 10cm hohen „Mordinstrumenten“ durch den Schnee pieksen, zu bestaunen? Vielleicht auch, bei der prachtvollen Wahl der „Miss Universität“ weniger Ironie und mehr Begeisterung zu zeigen. Aber das ist bereits Anpassung.
Akzeptanz ist wohl der erste Schritt und sie bedeutet für mich, in Russland nicht die Dinge zu erwarten, die man in Deutschland vorfindet oder auch verstehen zu lernen, dass gleiche Dinge nicht immer gleich sein müssen, sondern sehr verschieden sein können. Ponjali?
Ein einfaches Beispiel ist das Postamt. In einem Gebäude, das mit dem Schild „Post“ wirbt, erwartet man allgemeine Dienstleistungen, die Postämter gewöhnlich anbieten, vor allem anderen den Service des Briefversands. Im Normalfall gibt es diesen Service auch in russischen Postämtern, aber nicht in allen. Und diese nicht gekennzeichneten „Ausnahme-Postämter“ sind dann richtige Ausnahmen, wie die kleine Post in Wyhino gegenüber dem Einkaufszentrum Enthusiast. Sie verkaufen dort weder Umschläge, noch versenden sie Briefe. Dafür besitzen sie einen Wellensittich. Ob der meinen Brief nicht nach Deutschland fliegen kann, habe ich leider nicht gefragt. Und warum sie keine Umschläge haben, wenn sie doch Postkarten, Glückwunschkarten und wahrscheinlich auch Kalender und Luftballons verkaufen, getraute ich mich nicht zu fragen. Briefe versenden sie „gerade“ nicht, weil ihre Maschine kaputt ist, die die Quittung abstempelt, welche man bekommen würde, wenn man einen Brief aufgibt. Ich will doch aber gar keine Quittung. Egal. Dafür gibt es wenigstens Briefmarken. Und zwar ganz viele und ganz kleine. Und die wollte ich dann, hatte ich doch glücklicherweise am nächsten Kiosk noch einen einfachen weißen A4 Umschlag bekommen. Aber natürlich geht auch das mit den Briefmarken nicht so einfach in einem „Ausnahme-Postamt“. Obwohl sonst auch Briefe in diesem Postamt verschickt werden, wusste niemand, wie viele von diesen kleinen Marken auf einen Umschlag nach Deutschland mit 130 g Inhalt zu kleben sind. Diese Information einzuholen dauerte beeindruckende 5 Minuten, in denen die bereits ein wenig genervte Dame von einem Büro zum anderen lief. Fast so, wie der Wellensittich beim Wechsel seiner Position im Käfig. Den beobachtete ich derweil und fragte mich, ob es einen Unterschied zwischen deutschen und russischen Wellensittichen oder zumindest so etwas wie eine deutsche bzw. russische Sozialisation derselben gäbe. Eine wirklich annehmbare Antwort fand ich nicht, aber da kam auch schon die Postfrau und teilte mir mit, dass ein Brief nach Deutschland als „Obytschnoi Banderol“ (so was wie Normaltarif) 45 Rubel kosten würde. Nachdem ich nickte, begann die Frau nicht gerade emsig die kleinwertigen Briefmarken auf den glücklicherweise großen Umschlag zu kleben. Währenddessen fragte ich sie, ob der Brief dann mit dem Zug versandt werden würde, worauf sie andauernd wiederholte, dass es ein „Obytschnoi Banderol“ sei. Meine zwei Jahre Russland-Erfahrung (interkulturelle Kompetenz?) haben mich gelehrt, nicht sofort aufzugeben und so hakte ich nach, was denn ein Luftpostbrief kosten würde. Dabei blickte ich doch ein wenig ängstlich auf meinen ehemals sehr weißen Umschlag und seiner neuen postalischen Verzierung. Gleichgültig wurde mir erwidert, das wisse man nicht und der Wellensittich piepte unterstützend. Also doch russisch sozialisiert. Meine Frage, ob man diese Information nicht besorgen könnte, stellte ich schon etwas zögerlich und war froh, dass der Käfig nicht geöffnet war und mich ein Tresen von der Postfrau trennte. Aber…sie ging und blieb…nicht ganz so lange wie beim ersten Mal. Dann kam sie, klebte weiter und sagte schließlich „70“.
Erleichtert atmete ich auf und wartete geduldig auf das Ende des Briefmarkenkleberituals.
Plötzlich wurde es wieder freundlicher im Raum und der Wellensittich sprang munter von einer Stange zur anderen. Dann folgte jedoch etwas Unerwartetes. Das Postamt konnte doch Briefe versenden, zumindest dem Anschein nach, denn die Postfrau bot mir plötzlich diesen Service an. Trotz Erfolg blieb Unsicherheit….Bedeutet in diesem Moment „Interkulturelle Kompetenz“ zu glauben, dass der Brief wirklich abgeschickt wird oder daran zu zweifeln? Oder habe ich bereits versagt, als ich das anfängliche „Nein“ nicht akzeptieren wollte?
Ich werde noch einmal darüber schlafen, bin aber erleichtert, dass es neben der Post heutzutage den Emailtransport gibt. Auf diesem virtuellen Weg ist meine Bewerbung nämlich bereits um einiges schneller und kostengünstiger beim Empfänger eingetroffen. Nur ist der Prozess des Verschickens nicht halb so interessant wie der Besuch eines „Ausnahme-Postamts“.
Freunde in Moskau
Ganz wichtig ist als erstes ein Foto von Friderike, die sich beschwerte, dass sie nur im Nachtanzug auf meinem Blog erscheint. Und dann noch mit Toilettenpapier in der Hand. Hier also Friderike ganz ordentlich.... Ist das o.k. so, Frieda?
Wahl "Miss Universität 2008"
Hallo.
Am 5. März hatte unsere Gruppe das Glück, an einer Miss-Wahl teilzunehmen, bei der die schönste Studentin der Moskauer Humanistischen Universität gewählt und mit einer Krone sowie einem unverpackten DVD-Player geehrt wurde...abgesehen natürlich von der Ehre an sich....
Das Ereignis war ein großes Spektakel und fand im gefüllten Konzertsaal der Universität statt.
Die an der Decke in einem Netz hängenden Luftballonmassen bereiteten uns vorher imaginär auf das vor, was kommen sollte. Und wir haben nicht zuviel erwartet, eher zuwenig - die Dauer der Veranstaltung betreffend.
Nachdem sich die 12 Schönsten der Universität in einem ersten kosmischen Kostüm präsentierten - das Thema der Veranstaltung lautete "Der Kosmos" - zeigten sie ihre echten Qualitäten bei Tanz, Schauspiel, Gesang und Poesie. Es folgten recht schrille, bunte und vor allem lustige Auftritte. Aber das reicht noch nicht für den Preis. Denn die Schönheiten der Universität sind nicht einfach nur schön, sondern dazu auch gebildet! Deshalb durften sie im Anschluss in ihrem dritten Kostüm des Abends und mit wieder anderer Beleuchtung ihre Gedanken zum Thema "Kosmos" schweifen lassen. Leider hatte manches Schweifen eine recht steife Anmutung, aber gut. Nobody is perfect...und ich möchte nicht dort auf der Bühne gestanden haben (abgesehen davon, dass ich es wahrscheinlich nicht einmal hinauf geschafft hätte) Nach etwa zwei Stunden hatten alle 12 Gazellen ihre Schokoladenseiten gezeigt und die Juri durfte wählen gehen....zehn Minuten, zwanzig, dreißig.... Nachdem etwa 3 junge Sängerin, 4 Tanzgruppen und weitere Lücken-Highlights das Publikum am Einschlafen hinderte, kamen die Entscheider endlich wieder aus ihrem Kämmerlein. (Ob es auch Bestechungen bei Schönheitswettbewerben gibt?) Und nun hatte das Festival seinen Höhepunkt. Alle dauerlächelnden Krasawizas erhielten erst einmal eine Schlerpe und natürlich Sponsorengeschenke, vom Handy über ein Gemälde (diese Beschenkte sah nicht glücklich aus) bis zur Digitalkamera. Und als damit wieder etwa 20 Minuten glamourös verbracht wurden, verkündete der Rektor ENDLICH das Ergebnis. Gewählt wurde eine Cleopatra ähnliche Schönheit, die wahrscheinlich durch ihre Tangodarbietung bestach ....der mich jedoch nicht wirklich überzeugte. Als Krönung der Gekrönten nahm der Rektor das Mikrophon an den Mund und sprach: "Wenn ich eine Schönheit vor mir habe, sage ich meist ein Gedicht auf, aber bei so viel Schönheiten werde ich ein Lied singen" Und er sang. Wirklich! Der Direktor fing auf der Bühne an, irgendein "Heimat Russland Lied" zu singen. Das würde es in Deutschland nicht geben. Aber die ganze Veranstaltung würde es in Deutschland nicht geben. Wahl der "Miss Humboldt-Universität" - finanziert und organisiert durch die Universität. Das wäre wirklich lustig, aber aufgrund der zahlreichen Studentenproteste wahrscheinlich unmöglich. Dafür gäbe es in einer deutschen Universität eine Konferenz zum Thema "Genderproblematik in der Gesellschaft". Das ist zwar nicht ganz so "schön", aber wenigstens informativ. Andere Länder, andere Sitten!
So, und nun ein paar fotografische Eindrücke. Den Rest gibts in der Diashow links.
Das sind wir...noch gespannt und ein wenig skeptisch
Hatte sie doch vorher einen Dschungel-Tanz aufgeführt.
1,2o Euro kostet und ein Topf länger hält. Wie klug.